head after

Fällung einer Eiche auf Gemeindegebiet wegen Abschattung einer privaten Photovoltaikanlage

Vom privaten Besitzer einer Photovoltaikanlage mit Wärmepumpe wurde beantragt, die an seiner Grundstücksgrenze stehende Eiche zu fällen, da sie durch die Abschattung im Winter die Stromproduktion reduziere.
Die daraufhin begutachtende Baumkommission kam zu dem Ergebnis, dass aus fachlicher Sicht kein Grund zur Beseitigung der gesunden Eiche mit einem Durchmesser von ca. 45 cm bestehe (siehe Niederschrift der Baumbegutachtung und Beschluss TOP4 der Ortsbeiratssitzung am 04.03.2022).

Im Umweltausschuss des Gemeinderates wurde dann einige Wochen später beschlossen, dass die Eiche nicht gefällt wird.

Wir sprachen uns gegen eine Fällung der Eiche aus, mit folgender Begründung:

- Als die Heizungsanlage geplant wurde, stand die Eiche schon; d.h. man wusste um deren Auswirkung.
- Grundsätzlich liefert eine PV-Anlage im Winter sehr viel weniger Strom als in der übrigen Jahreszeit.
a) wegen der generell geringeren Tageslichtdauer und
b) weil die Tage von November – März überwiegend trübe sind.
Der Einfluss durch die Abschattung ist im Vergleich dazu marginal.
- Da die Eiche im Winter ihre Blätter größtenteils verliert, ist der Einfluss durch die Abschattung noch einmal geringer.
- Es ist davon auszugehen, dass in Zukunft die Wärmepumpe die Standard- Heizvariante sein wird. Jetzt einen Präzedenzfall zu schaffen, sollte vermieden werden.

Es schien eine Zeit lang so, dass sich sämtliche Ortsbeiratsmitglieder gegen die Baumfällung entscheiden würden.
Kurz vor der Abstimmung aber gab Herr Zimmermann (CDU) zu Bedenken, dass doch auch viel Geld in die Heizungsanlage gesteckt worden sei.

Die Abstimmung zum Beschlussantrag erfolgte dann mit Stimmenmehrheit für die Fällung der Eiche.

Ein Gedanke zu „Fällung einer Eiche auf Gemeindegebiet wegen Abschattung einer privaten Photovoltaikanlage

  1. So sehr ich die Entscheidung der Mitglieder des Umweltausschusses schätze, um so mehr empfinde ich es als schade und gleichzeitig auch traurig, dass die meisten Mitglieder unseres Ortsbeirats auch in heutiger Zeit noch eine gegenüber der Natur solch gleichgültige Einstellung vertreten. Ich hoffe weiterhin auf ein Umdenken.

Schreibe einen Kommentar

test